Die Gründung des Vereins Qoffee Qulture 06/2017
Wie kam es eigentlich zur Gründung von Qoffee Qulture? Nun ja, leider geht der Gründung eine nicht so schöne Geschichte voran – dazu später mehr. Erstmal zu den drei Gründungsinitiatoren des Vereins: Lukas, Daniel und Torsten.
Unser erster Vereinsvorstand Lukas Harbig ist schon seit 2013 auf dem südamerikanischen Kontinent, vor allem in Peru, unterwegs und pflegt seit daher Freundschaften und Verbindungen zu Kaffeefarmer*innen. Seinen Kumpel Daniel Kraus, der heute der Finanzvorstand der Vereins ist, hat er während der Studienzeit in Karlsruhe mit dem Thema Kaffee angesteckt und ihm gezeigt, dass Kaffee mehr als nur ein Getränk ist, das wach machen kann. Torsten Hahn, dem Gründer von Good Karma Coffee, fließt ebenfalls schon seit vielen Jahren ordentlich Koffein durch den Körper. Lukas‘ und Torstens Wege kreuzten sich 2015 als Lukas sich für einen Job in Torstens Rösterei bewarb – den er selbstverständlich bekam und somit Torstens erster Mitarbeiter war.
Jetzt wieder zurück zum Auslöser für die Gründung des Vereins. Lukas hat in der Region um Moyobamba (Bundesstaat San Martín, Peru), westlich der Anden am Rand des Amazonasbeckens, viele Freundschaften geschlossen und er fühlt sich der Region seit seinem ersten Besuch dort sehr verbunden. In der Region herrscht viel Armut und sie ist nur so semi-bekannt für ihren Kaffee. Es gibt wohl exzellente Umstände um feinsten Kaffee zu produzieren, doch oft fehlt es in der armen Region an Bildung und finanziellen Mitteln um das beste aus der Ernte herauszuholen.
Ein Freund von Lukas, der den für uns sehr außergewöhnlichen (Vor-)Namen Hittler trug, hat sich zur Aufgabe gemacht einigen Kaffeefarmer*innen mehr über die Aufbereitung von Rohkaffee beizubringen. Grund hierfür ist, dass viele Farmer*innen ihren Kaffee selbst nicht konsumieren und kein großes Verständnis für die Qualität ihres Produkts haben. Sie betrachten es schlichtweg als Agrarprodukt, das sie auf den großen Märkten verkaufen. Rohkaffee ist eine börsennotierte Ware und unterliegt großen weltweiten Spekulationen, weshalb es kein sonderlich gewinnbringendes Produkt ist. Zumindest nicht für die Produzent*innen.
Aus solchen Misständen heraus hat sich international in den Konsumerländern die Spezialitätenkaffeebranche entwickelt. Viele kleine Röstereien oder Importeure wollen diesen den börsennotierten Preis umgehen und durch direkten Handel mit den Produzenti*nnen einen qualitativ höherwertigen Kaffee zu fairen Preisen auf den Markt bringen.
Um die hohen Qualitäten produzieren zu können und damit auch ein besseres Einkommen zu generieren, hat Hittler sich überlegt ein paar befreundete Farmer*innen zu schulen. Er wollte ihnen beibringen wie der Aufbereitungs und Selektionsprozess die Qualität beeinflusst. Hierzu wollte er ein kleines Labor bauen, in welchem die Farmer*innen über Kaffee lernen können.
Leider ist Hittler während seiner Pläne nach einem Unfall ums Leben gekommen. Das war ein harter Schlag für das Projekt und natürlich auch für Lukas, der ein Vorbild und einen Freund verlor.
Doch Lukas wollte sich davon nicht unterkriegen lassen und das Projekt seines Freunds zu Ende führen. Er erzählte es Daniel und Torsten, die er gleich für die Idee gewann. Zusammen sammelten Sie Geld um das Projekt realisieren zu können.
Gemeinsam durch die Unterstützung vieler Spender*innen und Helfer*innen in Peru konnte dann das Projekt „Q al Pueblo“ in die Tat umgesetzt werden.
Um der Sache einen Rahmen zu geben entschieden sich Lukas, Torsten und Daniel einen Verein zu gründen, der benachteiligten Kaffeefarmer*innen in der ganzen Welt helfen soll.
Sie trafen sich auf ein paar Kaffees in Lukas‘ WG in der Kaiserstraße in Karlsruhe, formulierten die Idee und suchten sich 4 weitere Gründungsmitglieder: Heidi, Nicolas, Anja und Karsten.
Damit war der Verein Qoffee Qulture gegründet und wenige Wochen später dann auch ein eingetragener Verein.
[Verfasser: Daniel Kraus]